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Podiumsdiskussion | Berlin
Ort der Veranstaltung

Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin

Den Bereich Kommerzielle Koordinierung und seinen Chef, Alexander Schalck-Golodkowski, umgibt der Mythos des »Sensationellen« und »Skandalösen«: Die KoKo angeschlossenen Firmen handelten mit Waffen und Kunstgütern, beschafften für das MfS Spionagetechnik und versorgten die DDR-Volkswirtschaft mit solchen Erzeugnissen, für die westliche Länder Embargos gegenüber den Staaten des Ostblocks verhängt hatten. Das wichtigste Unternehmen im KoKo-Verbund, die Intrac, war am Freikaufgeschäft mit politischen Gefangenen der DDR beteiligt, indem sie die im Austausch für die entlassenen Häftlinge erhaltenen Waren an internationalen Börsen weiterverkaufte. Dieser eigenständige Firmenverbund agierte im Wesentlichen außerhalb des Plans des DDR-Außenhandels und versuchte, systemimmanente Defizite der Staatswirtschaft zu mildern. Welche Wirkungen die KoKo-Tätigkeit auf die wirtschaftliche Entwicklung der DDR hatte, wie das alltägliche Geschäft der Unternehmen der KoKo aussah, welche Privilegierung diese Unternehmen hatten – diesen Themen geht Matthias Judt in seiner neu erschienenen Studie nach und kommt zu dem Fazit, dass der Bereich KoKo eher zum Niedergang des Landes beigetragen hat, als diesen zu verhindern.

Programm

Begrüßung
Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung

Im Gespräch

  • Andreas Förster, Journalist
  • Dr. Hans-Joachim Jeschke, 1985-90 Generaldirektor des VEB Synthesewerk Schwarzheide
  • Dr. Matthias Judt, Wirtschaftshistoriker, ZZF Potsdam

Moderation
Dr. Christoph Links, Verleger

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Veranstalter
Bundesstiftung Aufarbeitung
Christoph Links Verlag
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Thema
Wirtschaft

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