Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Zum Abschluss der Vortragsreihe zogen vier renommierte Historikerinnen und Historiker Bilanz und diskutierten die Erklärungskraft neuer Forschungsansätze und -perspektiven mit Blick auf die europäischen Gesellschaften des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stand dabei zum einen die Frage nach den übergreifenden historischen Kontinuitäten, Zäsuren und Signaturen im Zeitalter des Ost-West-Konflikts. Zum anderen debattierten die Podiumsgäste den Wandel und die Bedeutung des Politischen im Europa der liberaldemokratischen, faschistischen und kommunistischen Ordnungssysteme.
Podium
- Professorin Christiane Kuller | Universität Erfurt
- Professor Bernd Faulenbach | Ruhr-Universität Bochum
- Professor Bernd Weisbrod | Berlin
- Professor Martin Sabrow | Humboldt-Universität zu Berlin / Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Moderation
Dr. Peter Ulrich Weiß | Humboldt-Universität zu Berlin
Veranstaltungsreihe Das Jahrhundert vermessen. Signaturen – Umbrüche – Kontinuitäten
Das 20. Jahrhundert trägt im Rückblick viele Titel: "Zeitalter der Extreme", "Jahrhundert der Ideologien" oder "Amerikanisches Jahrhundert". Doch wie plausibel sind solche Etikettierungen? Die Forschung stellt heute mehr denn je die Komplexität der vieldeutigen und vielschichtigen Zäsuren und Entwicklungsstränge der Zeit von 1900 bis 2000 heraus. Sie waren von der Konkurrenz der gesellschaftlichen Großordnungen liberale Demokratie, Faschismus bzw. Nationalsozialismus und Kommunismus geprägt, aber ebenso auch von systemübergreifenden Entwicklungslinien gekennzeichnet. Welche Sichtachsen sich auf dieser Grundlage durch die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts schlagen lassen, war die Leitfrage dieser Ringvorlesung.