Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5
10117 Berlin
Vom geteilten Land im Kalten Krieg zur »Macht in der Mitte« – Deutschlands Rolle in Europa hat sich seit der Wiedervereinigung 1990 grundlegend geändert. Aktuelle politische Herausforderungen wie die andauernde Finanzkrise, der »Brexit« oder militärische Konflikte an den Grenzen der Europäischen Union (EU) führen dazu, dass sich die Bundesrepublik steigenden Erwartungen ihrer Partner gegenübersieht. Für das außenpolitische Handeln und das Selbstverständnis des vereinigten Deutschlands spielen nicht nur die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges eine entscheidende Rolle, sondern auch die Erfahrungen Ostdeutschlands aus vier Jahrzehnten kommunistischer Diktatur, die es mit den Staaten Ostmitteleuropas teilt. In der gesellschaftlichen Debatte über die Zukunft der EU sowie über die Beziehungen zu Russland und anderen autoritären Staaten treten dabei auch immer wieder unterschiedliche Sichtweisen der Menschen in Ost und West zu Tage.
Die erste Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017 versuchte zu ergründen, inwieweit sich die Situation Deutschlands in Europa durch die Erweiterung der »alten Bundesrepublik« durch Ostdeutschland verändert hat. Zudem wurde gefragt, welche besonderen Probleme, aber auch welche Chancen sich für die deutsche Europapolitik aus der kommunistischen Vergangenheit Ostdeutschlands ergeben.
Begrüßung
Dr. Anna Kaminsky | Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kurzstatements
Christoph Dieckmann
Podium
- Christoph Dieckmann | Autor und Journalist
- Linn Selle | Europäische Bewegung Deutschland
- Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Weidenfeld | Ludwig-Maximilians-Universität München
Moderation
Bettina Warken | Leiterin des ZDF-Landesstudios Berlin
Veranstaltungsreihe Deutschland 2.0. Die DDR im vereinigten Deutschland
Die Veranstaltungsreihe will danach fragen, wo die DDR heute noch zu finden ist und wie die historischen Erfahrungen aus den Zeiten der SED-Diktatur, der deutschen Teilung und dem Wiedervereinigungsprozess für die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft genutzt werden können. In sechs Gesprächsrunden werden verschiedene Politik- und Gesellschaftsfelder in den Blick genommen, um bekannte, in Teilen eingefahrene Ost-West-Debatten sowie Wiedervereinigungsnarrative zu hinterfragen sowie neue politische und gesellschaftliche Perspektiven auf das heutige Deutschland zu eröffnen.