Gulag-Zeitzeuge

Alex Glesel

Im Oktober 1937, Alex war gerade zwei Jahre alt, wurde sein Vater von Angehörigen der sowjetischen Geheimpolizei, NKWD, verhaftet. Einige Tage später holten sie die Mutter. Zwischen 1941 und 1948 lebte der Junge in zwei Kinderheimen, die die Behörden zunächst in einem russischen, danach in einem tatarischen Dorf eingerichtet hatten. Seine Mutter wurde 1942 aus Leningrad evakuiert und kurz darauf als Deutsche und Staatenlose auf ewig nach Karaganda in Kasachstan verbannt. Nach jahrelangen Bemühungen gelang es Elisabeth 1948 die Überstellung ihres Sohnes aus dem Kinderheim zu sich nach Kasachstan zu erreichen. Alex war 13 Jahre alt, wurde ebenfalls Verbannter und sofort zur Arbeit in einem Kohlebergwerk unter Tage zwangsverpflichtet. Das Interview mit Alex Glesel fand 2010 statt.
Gulag-Zeitzeugen Alex Glesel, in der Mitte der ersten Reihe, mit anderen Auszubildenden auf der Bergmannschule, 1953