Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin; Vater Betriebswirt, Mutter kfm. Angest.; 1970 Abitur; 1970/71 Ausbildung als Kunstschlosser; Arbeit in versch. Berufen; 1973 halbjährige Verhaftung während der X. Weltfestspiele wegen »Beleidigung u. Herabwürdigung eines Repräsentanten der Partei- u. Staatsführung«; 1974 FDJ-Förderpreis für ein iron. gemeintes Gedicht »Auf einen MfS-Genossen« (»Rote Feder« 1974); 1975/76 während der Zeit des Wehrersatzdienstes Verfahren wegen »Meuterei«; u. a. von Franz Fühmann gefördert; galt mit Uwe Kolbe als Repräsentant einer neuen Autorengeneration (Sinn u. Form (1976) 6); nach Protesten gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns bis 1989 Publikationsverbot in der DDR; organisierte 1978 – 80 in seiner Wohnung monatl. Lesungen u. Diskussionsveranstaltungen u. a. mit Robert Havemann, Adolf Endler, Elke Erb, Heinz Kahlau, Martin Stade, Lutz Rathenow; F.-W. M. schuf damit das Modell einer liter. Gegenöffentlichkeit, das in den 80er Jahren u. a. von Gerd Poppe, E. Maaß, St. Bickhardt u. Ludwig Mehlhorn fortgesetzt wurde; nach einer Lesung von Günter Grass u. Johano Strasser sowie Debatten über das Konzept einer alternativen Dtl.-Pol. im Nov. 1980 verhaftet (mit Lutz Rathenow); nach vielfachem Protest (u. a. von Franz Fühmann, Christa Wolf, Stephan Hermlin, Heiner Müller u. Günter Grass) wieder entlassen; Dez. 1980 Beginn eines Briefwechsels mit Grass über den Begriff der Nation (in der Ztschr. »L80«, H. 17); siedelte im Jan. 1981 nach Berlin (West) über; zahlr. liter. Debatten, u. a. zum Exil (»Exil«. Köln 1983) u. zur Haltung des Autors unter den Bedingungen der Diktatur; 1992 Prom.; schreibt unter Ps. für versch. Tagesztg. u. Magazine; lebt seit 1994 in Joachimsthal (Landkrs. Barnim).
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